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Bleibst du in deinen Antreibern, wirst du nie bei dir selbst ankommen. Du entscheidest.

Anja Schnapp • Sept. 03, 2021
  • Du hast das Gefühl von “Getriebenheit”?
  • Du hast das Gefühl, Schwäche zu zeigen ist ein Fehler?
  • Du machst dir oft Gedanken darüber, ob Andere dein Verhalten falsch finden?  Du möchtest es allen recht machen? Hast aber manchmal das Gefühl, dass du dabei auf der Strecke bleibst? Du hast Schwierigkeiten "Nein" zu sagen?
  • Du bist, obwohl du dir nichts schenkst, mit deinen Erfolgen nicht zufrieden?
  • Du möchtest, wenn etwas anliegt, so rasch wie möglich die Dinge erledigen?
  • Du gibst 120% und das ist für dich nicht genug?


Wenn du dich in einem der Punkte wieder findest, solltest du jetzt die
Verantwortung für dich übernehmen und deine inneren Antreiber analysieren. Machst du es nicht, übernehmen andere die Führung über dich und du wirst mit dir nie zufrieden sein. Du hast die Wahl. 🌻

Es ist an der Zeit, deine innere Welt besser zu verstehen. Zu Beginn ein kleiner Einblick. Warum haben die Antreiber einen negativen Einfluss auf unser Verhalten? Sie wirken sich deshalb negativ aus, da sie in herausfordernden Situationen erfüllt werden möchten, damit wir uns wieder “Ok” fühlen. Dieses “Ok” resultiert aus unserer Vergangenheit.  Es kommt durch unsere Kindheitserinnerungen, genauer gesagt, handelt es sich um die Stimmen von Autoritäten wie Eltern, Großeltern, Lehrern etc. Sie haben uns gelehrt, welches Verhalten “Ok” ist. Infolgedessen haben wir die Erwartungen und Ansprüche Anderer verinnerlicht. Unsere Antreiber spiegeln diese verinnerlichten Ansprüche wider. Man kann daher auch sagen, dass wir in  Belastungssituationen diesen Anweisungen Folge leisten, da wir hoffen, dem Gefühl ggf. “nicht ok zu sein” entfliehen können. Diese aus der Kindheit verinnerlichten und programmierten Strategien laufen unbewusst ab. Es führt dazu, dass das bewusste Denken blockiert wird. Da diese Glaubenssätze so stark in einem Menschen verankert sind, werden sie als „Antreiber” bezeichnet.

Warum ist das ein Problem? 🤯

Du befindest dich in einem Teufelskreislauf. Immer wieder wird das Verhalten automatisiert abgespult. Hierbei handelt es sich aber nicht um unser Verhalten, welches wir zeigen möchten oder welches wir uns immer vornehmen. Es zeigt, dass die Antreiber einen fortwährend im Leben prägen. Sie beeinflussen unser Denken, Fühlen und Handeln. Daher ist es an der Zeit, diese Antreiber für sich zu reflektieren, um das unbewusste Abspulen des Verhaltens zu unterbinden und sich zu überlegen, welches Verhalten zu den eigenen Werten und Überzeugungen passt. 

Im nachfolgenden Artikel stelle ich dir in verkürzter Form die 5 "Antreiber" vor. Ich gebe dir zu jedem Antreiber ein Beispiel, wie du üben kannst, mit diesen optimierter umzugehen. Hierbei handelt es sich um sogenannte "Erlauber". Um nachhaltig erfolgreich mit den persönlichen Antreibern umgehen zu können, ist es wichtig, dass du dir persönliche "Erlauber" überlegst. Die im Text angegebenen "Erlauber" sollen dir nur als Anhaltspunkt dienen. 

Natürlich kann man nicht pauschal sagen, dass die Antreiber "schlecht" sind oder einer besser ist als der Andere. Es geht vielmehr um die Wirkung und Beeinflussung der Antreiber hinsichtlich unseres Denkens und Verhaltens in Stress-und Belastungssituationen.

Denn auch der Antreiber "Sei perfekt" hat die positive Seite, dass Menschen sehr genau arbeiten und dadurch möglicherweise weniger Fehler machen. Bei "Sei stark" haben Personen die Stärke, dass sie Durchhaltevermögen haben und sich durchsetzen können. "Mach es allen recht" hat die positive Richtung, dass sie rücksichtsvoll gegenüber Anderen sind und Einfühlungsvermögen haben. "Streng dich an" hat wiederum die positive Facette, dass sie sehr fleißig und pflichtbewusst sind. Letztlich haben Personen bei dem Antreiber "Beeil dich" die Stärke, dass sie sehr leistungsfähig sind und sich flexibel Situationen anpassen können.

Es ist daher wichtig, sich bewusst zu machen, dass jeder Antreiber durchaus relevante Funktionen für uns hat, sich jedoch in stressigen Situationen zu einer großen Belastung hin verändern kann.

Darstellung der 5 Antreiber
"Sei perfekt", "Sei stark", "Mach es allen recht", "Streng dich an" und "Beeil dich".

Nachstehend sind alle 5 Antreiber aufgelistet. Ich zeige dir zu jedem Antreiber einen “Erlauber” auf, mit dem du aus deinen Antreibern ausbrechen kannst. 

"Sei Perfekt" 💯

 "Erlauber":

Ich darf auch mal Fehler machen und daraus lernen.

Meine Empfehlung für dich ❤️:

Stell dir vor, du möchtest immer alles perfekt machen. Wie realistisch schätzt du ein, dass dir das wirklich immer gelingt? Und da setzt das Konzept der mentalen Stresskompetenz an. Versuche zu akzeptieren, dass jeder Mensch Fehler macht. Sei daher sanft mit dir. Das richtige Stichwort ist der Begriff Selbstakzeptanz. Du solltest erst versuchen, dich mit deinen Fehlern und Macken zu akzeptieren. Fehler sind menschlich und niemand kann sich davon frei sprechen. Wenn dir ein Fehler passiert, akzeptiere ihn, ohne dich dabei schlecht zu machen. Strukturiere dann deine Gedanken um, um bewerte den Fehler anders, indem du den Fehler als Lernfeld begreifst. Denn wie sagt man so schön: Aus Fehlern lernt man am Meisten.

"Sei stark" 💪

"Erlauber":

Gefühle zeigen ist ok. / Ich darf auch mal um Hilfe fragen.

Meine Empfehlung für dich ❤️:

Auch hier besteht die Frage: Musst du immer stark sein? Denke mal darüber nach, in welchen Situationen du denkst, dass es nicht ok ist, Gefühle zu zeigen oder um Hilfe zu bitten. Du wirst feststellen, dass es in beruflichen Kontexten sogar dienlich sein kann, wenn Andere deine Gefühle nicht einschätzen können. Aber im privaten Kontext könnte es doch durchaus sinnvoll sein, beispielsweise gute Freunde oder den Partner um Hilfe zu bitten. Überprüfe daher, in welchen Situationen du den Antreiber neu bewerten könntest und dir bewusst machst, dass du ihn dann veränderst im Sinne "Ich muss nicht immer stark sein, nur dann, wenn ich es möchte." Hinterfrage daher auch, ob es Personen gibt, die deine Gefühlswelt kennen sollten? Gibt es Personen, die dir gerne helfen würden? Wie reagierst du, wenn dich Andere um Hilfe bitten? Beziehe diese Frage in deine Reflexion mit ein und überprüfe den Antreiber in verschiedenen Situationen.

"Mach es allen recht" 😇

"Erlauber":

Ich darf auch nein sagen. / Ich darf es mir recht machen.

Meine Empfehlung für dich ❤️:

Frage dich auch hier wieder, musst du es immer allen recht machen? Kannst du das im Leben immer schaffen? Vermutlich doch eher nicht. Daher ist es wichtig, dass du reflektierst, in welchen Situationen dein Antreiber triggert. Gibt es Menschen in deinem Umfeld, bei denen es dir besonders schwer fällt, Nein zu sagen? Gibt es Situationen, in denen du häufiger deine Meinung verbirgst? Wenn dir die Situationen erst einmal bewusst sind, kannst du dagegen steuern und dich fragen: Ist das mein Bedürfnis, zum Beispiel in einer Situation auch mal bewusst nein zu sagen? Möchte ich es jetzt wieder den Anderen recht machen? Sind dir die Situationen bewusst, hast du die Wahl, dein Verhalten entsprechend anzupassen.

"Streng dich an"  🧠

"Erlauber":

Ich darf es gelassen tun und vollenden.

Meine Empfehlung für dich ❤️:

Ohne Fleiß kein Preis. Ist es dienlich, sich für wirklich jede Aufgabe übermäßig viel anzustrengen? Gerade in Bezug auf unseren Körper, würde man von einer Dauerbelastung sprechen. Reflektiere deinen Tag, wie gehst du an verschiedene Aufgaben heran? Schaue dann, welche Aufgaben eine besonders große Relevanz für dich haben. Selektiere dabei, ob es wirklich nötig ist, dass du dich dabei für jede deiner Aufgaben anstrengst. Du wirst bemerken, dass dir einige Aufgaben leichter fallen werden, wenn nicht jede nach dem Motto "Von nichts kommt nichts" angegangen wird. Wenn dir erst einmal bewusst ist, in welchen Situationen du dich immer anstrengst, dann versuche auch in dem Zusammenhang zu schauen, wie dein Körper darauf reagiert. Was fühlst du? Mache dann einen Vergleich, wie du dich fühlst, wenn du dich bei einer Aufgabe auch mal nicht so sehr angestrengt hast.

"Beeil dich" 🏃

"Erlauber":

Ich darf mir Zeit nehmen.

Meine Empfehlung für dich ❤️:

Hier ist es auch wieder wichtig zu reflektieren, in welchen Situationen dein Antreiber triggert. Besonders relevant ist es, Pausen zu trainieren. Durch dieses ständige "beeilen" wird dem Körper sehr viel Energie geraubt. Versuche dir daher bewusst am Tag Pausen zu setzen, indem du zum Beispiel in der Mittagspause eine kurze Meditation durchführst. Versuche auch festzustellen, welche Signale dir dein Körper über den Tag vermittelt? Ist der Puls oben? Bist du nervös? Baue also auch Atemübungen ein. Setze dich ruhig auf deinen Stuhl und atme langsam aus und ein. Du kannst dabei auch gerne die Augen schließen. Es reicht manchmal schon, diese Übung 1 Minute, durchzuführen. Beobachte dich über den Tag aufmerksam selbst. Denn schließlich möchtest du nicht an Dingen vorbeirauschen, sondern diese aktiv wahrnehmen.







Typische Sätze 🌿

Wenn du nun die 5 Antreiber gelesen hast, kann es sein, dass du dich vielleicht nicht nur mit einem identifizierst bzw. dich nur in vereinzelten Sätzen wiederfindest. Um ein besseres Verständnis bezüglich der eigenen Antreiber zu erhalten, lohnt es sich, wenn du dich über den Tag reflektierst und schaust, wie du dich im alltäglichen verhältst. Im beruflichen Kontext kannst du reflektieren, wie du an Aufgaben herangehst und ob dir Muster in deinem Verhalten auffallen. Wenn das so ist, schreib dir die Situationen auf und versuche dir in den Situationen bewusst zu machen, was du empfindest und ob ein "Erlauber" dir helfen kann. Sind dir die Situationen erst einmal bewusst, ist es einfacher einen Einfluss zu nehmen und sich aktiv dazu zu entscheiden, wie du selbst damit umgehen möchtest. Nachstehend gebe ich dir eine Frage, die dem jeweiligen Antreiber zuzuordnen ist. Wenn du dir die Frage stellst, überprüfe, ob du dich mit dieser identifizieren kannst.


"Sei perfekt"
💯

Bevor ich meinen Bericht abliefere, kontrolliere ich lieber zweimal zu viel als einmal zu wenig.

"Sei stark" 💪

Schwäche zu zeigen ist immer ein Fehler.

"Mach es allen recht" 😇

Oft mache ich mir Gedanken darüber, ob Andere mein Verhalten falsch finden.

"Streng dich an" 🧠

Obwohl ich mir nichts schenke, bin ich mit meinen Erfolgen nicht zufrieden.

"Beeil dich" 🏃

Wenn etwas anliegt, möchte ich es so rasch wie möglich erledigen


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